Der Linienriss in groben Zügen

Losgelöst von der Vorgehensweise der Schiffbauer des 17. Jahrhunderts, können wir unseren Linienriss aus den berechneten Senten ableiten. Hierbei gehen wir klassisch ans Werk und zeichnen die drei Ansichten, Wasserlinien-, Seiten- und Spantenriss. In den Seitenriss übernehmen wir die zuvor entworfenen Ansichten vom Achterschiff, Kiel und Vorsteven. Es werden eine Reihe von Konstruktionsspanten sowohl in der Seiten-, wie auch in der Draufsicht als senkrechte Linien eingearbeitet. Im Seiten- und Spantenriss werden eine ausreichende Anzahl von Wasserlinien in Form horizontaler Linien gezeichnet. Im Spantenriss werden Vor- und Achtersteven, im Wasserlinienriss der Kiel mit Vor- und Achtersteven dargestellt. Der nächste Schritt besteht darin, die zuvor nach dem System der Senten konstruierten Hilfsspanten aufzumessen. Dieses geschieht in Höhe der festgelegten Wasserlinien unseres Linienrisses. Die ermittelten halben Breiten werden in die jeweiligen Ansichten übertragen und mittels Straklatte und Kurvenlineal gestrakt. Der weitere Verlauf des Strakens besteht darin, die Linienführung zu optimieren, den Bereich der Reling einzuarbeiten und so ein Schiff entstehen zu lassen. Diese Arbeit kann man schwerlich beschreiben, man muss sie ausführen.