Spanten im Längsschnitt
Nun
bestehen
die
Vlieboote
ja
aus
einer
gewissen
Anzahl
von
Spanten.
In
der
Querschnittzeichnung
wird
also
ein
Typspant
entworfen,
welches
sich
auf
alle
anderen
im
Boot
befindlichen
Spanten
übertragen
lässt.
Hier
gibt
es
in
allen
Bestecken
ausreichende
Informationen.
Es
fängt
damit
an,
dass
die
Höhe
der
Wrangen
auf
dem
Kiel
mit
1
Fuß
angegeben
ist.
Die
nächste
nennenswerte
Veränderung
finden
wir
dann
in
der
Kimm.
Das
Besteck
spricht
aber
nicht
von
der
Kimm,
sondern
von
den
„
dubbel
pooten
“.
Hier
reduzierte
sich
die
Stärke
auf
7
Daumen.
Dieses
ist
der
Bereich,
wo
die
Wrangen
und
die
sogenannten
Auflanger
sich
überlappen.
Die
Bezeichnung
Auflanger
war
aber
noch
nicht
geläufig,
diese
Hölzer
hießen
Inhouten
,
also
Innenholz.
Man
wollte
im
Bereich
der
Kimm
Holz
an
Holz
haben.
Der
nächste
Wert
wurde
in
den
oberen
„
dubbel
pooten
“
angegeben.
Hier
wurden
noch
6
Daumen
gefordert.
Der
restliche
Bereich
oberhalb
des
Overloops
war
den
Verantwortlichen
nicht
mehr
so
wichtig.
Hier
galt
die
alte,
auf
Erfahrung
aufbauende
Regel
der
Verjüngung
des
Materials.
Alle
Überlappungen
der
Spantteile
sollten
einheitlich
bei
mindestens
2,5
Fuß
liegen.
Was
nun
die
Breite
der
Spanten
in
Längsrichtung
des
Vliebootes
betrifft,
war
in
den
Bestecken
keine
eindeutige
Regel
auszumachen.
Die
Wrangen
auf
dem
Kiel
hatten
eine
Breite
in
Schiffslängsrichtung
von
9
Daumen.
Die
Innenhölzer
im
oberen
Bereich
lagen
bei
8
Daumen
Breite.
Mit
diesen
Informationen
können
wir
ein
Spantmuster
erstellen
und
auf
alle
Spanten
übertragen.
Die
hier
gezeigte
Zeichnung
des
Längsschnittes
lässt
schnell
die
Grenzen
dieses
Systems
sichtbar
werden.
Die
Zeichnung
vermittelt
den
Eindruck
eines
prall
gefüllten
Schiffskörpers mit Spanten.
Die Seitenansicht
Ist
die
Kontur
des
wichtigsten
Spantes
in
groben
Zügen
erstellt,
kann
eine
Seitenansicht
angegangen
werden.
Hierzu
schauen
wir
uns
die
Bestecke
etwas
genauer
an.
Zum
Vorsteven
gibt
es
verschiedene,
unterschiedliche
Angaben.
Die
ersten
Bestecke
aus
den
Jahren
1592/93
begnügen
sich
noch
mit
wenigen
Angaben.
Der
Stevenfall,
die
Bucht,
die
Dicke
und
die
Breite
reichten
den
Schiffbauern,
um
daraus
den
Vorsteven
zu
fertigen.
So
sind
wir
durchaus
in
der
Lage,
daraus
einen
Vorsteven
zu
konstruieren.
Beim
Achtersteven
verhält
es
sich
ähnlich.
Auch
hier
gibt
es
Angaben
zur
Höhe/Länge,
Stevenfall,
Stärke
und
die
Bucht.
Mit
diesen
Angaben
lässt
sich
der
Achtersteven
leicht
entwerfen.
Was
uns
jetzt
noch
fehlt,
sind
Angaben
zum
Kiel.
Auch
hier
geben
die
Bestecke
Auskunft
darüber,
wie
sich
die
Sache
darstellen
lässt.
Nach
der
Umsetzung
der
besprochenen
Elemente
kümmern
wir
uns
nun
um
das
einzige
Deck,
den
Overloop.
Da
wir
nur
auf
die
Höhe
der
Raumtiefe
zurückgreifen
können,
nehmen
wir
das
Maß
des
Decksbalkens
aus
der
Querschnittzeichnung
und
übertragen
es
im
Bereich
des
Großmastes
in
den
Längsschnitt.
Aus
praktischen
Gründen
zeichnen
wir
dieses
Deck
erst
einmal
vom
Achtersteven
bis
zum
Vorsteven.
An
beiden
Steven
heben
wir
das
Deck
um
einen
gewissen
Betrag
an.
Der
Wert
wird
als
Erfahrungswert
festgelegt
und
kann
der
Zeichnung
entnommen
werden.
Derartige
Feinheiten
waren
den
beteiligten
Personen
ja
bekannt
und
mussten
nicht
in
einem
Besteck
aufgenommen
werden.
Nebenbei
war
es
auch
eine
Frage
des
Geschmacks,
sprich
der
Kunde
hatte
hier
ein
Wörtchen
mit
zureden.
Die
im
Längsschnitt
entstehende
Deckskontur
liegt
genau
auf
Mitte
Schiff
und
entspricht
einem Kreisbogensegment über drei Punkte.
Da
wir
noch
keine
Informationen
zur
Dimensionierung
der
Masten
haben,
reicht
zur
Darstellung
eine
Mittellinie.
Die
Lage
der
Masten
sind
wichtig
Die aktuellen, vorläufigen Linien der ersten
Vlieboote bis um 1595.
Zeichnung © Werner Ulrich 2017.