Die vordere Herzsente in der Draufsicht

Die vordere Herzsente sollte nach dem Verständnis des anonymen Autor über die vierte Potenz der Spant-Nummer berechnet werden. Da der Bug noch nicht völlig genug war, wurde der für die Berechnung herangezogene Wert der halben Schiffsweite um 304,8 mm erhöht. Beginnen wir jedoch mit den Vorbereitungen, die notwendig sind, um die Herzsente zu zeichnen. Wir haben eine Gesamtlänge vom Hauptspant bis zum Schnittpunkt Vorsteven/ Herzsente von 22858 mm. Es ist eine Spanteinteilung notwendig, damit die errechneten Werte eingezeichnet werden können, wobei 28 Spanten mit einem gerundeten Abstand von 816 mm zueinander ausreichend sind. Theoretisch könnte der Abstand auch größer gewählt werden. Beginnen wir mit dem Spant 28 und erheben die 28 in die vierte Potenz. Das Ergebnis beträgt 614656, Spant 27 = 531441, Spant 26 = 456976, Spant 25 = 390625, ..., Spant 3 = 81, Spant 2 = 16 und Spant 1 bleibt 1. Die Berechnung der neuen Breiten sieht wie folgt aus: Der erhöhte Wert für die weitere Berechnung: 7087+304,8 = 7391,8 mm Wir sehen, dass schon zwischen dem Hauptspant und Spant 9 die Herzsente weitestgehend parallel zur Mitte des Schiffes verläuft. Auch wenn der Wert bei Spant 9 noch 78 mm beträgt, wirkt sich dieses beim Straken kaum noch aus.

Die Toppsente

Die Toppsente der SOVEREIGN OF THE SEAS konnte nicht nach dem Regelwerk von 1620 entworfen werden. Spätestens hier zeigt sich, dass der anonyme Autor nie derart große Schiffe vor Augen hatte, als er sein Regelwerk niederschrieb. Der Autor empfahl seinen Lesern, die Toppsente in der Seitenansicht des Schiffes ähnlich auszuführen wie die Herzsente. Um diese rechenintensive Konstruktionsarbeit zu vereinfachen, sollte die gesamte Herzsente um das Maß der Raumtiefe nach oben verschoben werden. Bei den damals gängigen, erheblich kleineren Schiffen konnte man dieses Verfahren sicher anwenden, die SOVEREIGN OF THE SEAS allerdings war für damalige Verhältnisse so groß, dass es nicht oder allenfalls nur bedingt zum Einsatz kommen konnte.
Rekonstruktion der vorderen Herzsente in der Draufsicht.