Lage der Masten im Schiff
Nach Herman Ketting wurde die Länge des Überlaufs in fünfeinhalb Teile aufgeteilt. An der ersten Teilung,
gemessen von der Hinterkante des Achterstevens, stand der Besanmast. In der Mitte stand der Großmast
und auf Teil fünfeinhalb stand der Fockmast. N. Witsen teilte die Schiffslänge, gemessen über die Steven,
in fünfeinhalb Teile. Der Großmast stand auch hier in der Mitte, der Fockmast stand auf ein Fünftel
Schiffslänge von vorne und der Besanmast sollte ein Fünftel der Schiffslänge von hinten stehen. C.van Yk
wollte die Lage der Masten im Schiff so verteilen, dass die in sechs gleichen Teilen aufgeteilte Länge über
Steven die Ausgangsbasis lieferte. Im ersten Sechstel von der Hinterkante des Achterstevens sollte der
Besanmast stehen. Auf halber Länge stand der Großmast und auf Teil fünfeinhalb stand der Fockmast.
Aber auch hier hatte C.van Yk eine Empfehlung ausgesprochen, denn jeder Schiffbauer setzte die Masten
seinen Erfahrungen entsprechend in ein Schiff.
Die O.I.C. hatte auch für die größeren Schiffe ihre Vorschriften bezüglich der Lage der Masten. Für drei
Schiffsgrößen wurde die Lage der Masten vorgeschrieben. Bei einem 160 Fuß Schiff befand sich der
Großmast 6 Fuß hinter der Mitte des Schiffes. Bei einem 145 Fuß Schiff stand der Großmast 5 Fuß 5
Daumen hinter der Mitte. Und bei einem 130 Fuß Schiff stand der Großmast bei 4 Fuß 10 Daumen hinter
der Mitte. Der Fockmast stand beim 160-Fuß-Schiff 3 Fuß vor dem Kielende, beim 145-Fuß-Schiff stand er
2 Fuß 8 Daumen und beim kleinen 130-Fuß-Schiff waren es 2 Fuß 5 Daumen vor dem Kielende. Bei allen
Schiffen stand der Fockmast auf dem Vorsteven. Der Besanmast wurde beim 160-Fuß-Schiff 28 Fuß vom
Kielende nach vorne aufgestellt. Beim 145-Fuß-Schiff waren es 25 Fuß 4 1/8 Daumen und beim kleinsten
Schiff, dem 130-Fuß-Schiff, waren es noch 22 Fuß 8 ¼ Daumen.
Der Großmast
Die Länge des Großmastes berechnete C.van Yk genauso wie der Autor der Evenredigen. Während C.van
Yk die Länge des Großmastes von der Weite des Schiffes bis 25 Fuß abhängig machte, legte der Autor der
Evenredigen hier 27 Fuß zugrunde. Bis zu einer Schiffsweite von 25, bzw. 27 Fuß errechnete sich die
Länge = Schiffsweite x 3. War ein Schiff weiter als 25, bzw. 27 Fuß, wurde die Differenz zwischen der
Schiffsweite und dem Maß 25 Fuß bzw. 27 Fuß zur Länge addiert.
Keiner der hier zurate gezogenen Autoren ging näher auf die Berechnungsgrundlage ein. Man könnte
annehmen, dass es sich hier um ein Standardschiff gehandelt hatte. Die Bestecke der Jahre vor 1630
legen jedoch die Vermutung nahe, dass die Werte 25 und 27 Fuß willkürlich gewählt wurden. Würden wir
eine Schiffsgröße zugrunde legen wollen, hätten wir eine Schiffslänge zwischen 100 und 110 Fuß über
Steven. Das würde aber bedeuten, dass die Berechnungsgrundlage auf die Jahre um 1600 zurückgehen