Der Untermast der Eendracht ohne Drum und Dran. Zeichnung © Werner Ulrich 2012.
Längen der Masten und Stengen bezogen auf die Schiffsweite (W). Die Tabelle wurde anhand der Vorgaben der Evenredigen erstellt. Die Flaggenstengen konnten nur nach C. van Yk ausgelegt werden. Tabelle © Werner Ulrich 2011.
Zusammenfassung der Rundhölzer. Pieter van Dam, band 1.1, GS 63, Seite 501 f. L=Rundholzlänge. U=Umfang. Tabelle © Werner Ulrich 2011.
könnte. Um 1600 war aber das Breiten/Längenverhältnis 1:3 und nicht 1:4. Auch N. Witsen hatte vermutlich Erfahrungswerte in seine Arbeit einfließen lassen, denn die wiedergegebenen Bestecke und Mastlängen erscheinen dem heutigen Betrachter aus der Masse an Vorbildern gegriffen. N. Witsen berichtete in seinem umfangreichen Werk, dass man aus Erfahrung den Großmast eines Schiffes: Länge = (Schiffsweite x 2) + (Raumtiefe x 2) nicht überschritt. Das N. Witsen die Erfahrungswerte seiner Landsleute gesammelt und niedergeschrieben hatte, liegt auf der Hand. Auch seine Empfehlungen zu Ermittelung der Länge des Großmastes decken sich nicht unbedingt mit seinen aufgeführten Berechnungen. An zwei Beispielen soll dieses verdeutlicht werden. Für ein 136-Fuß-Schiff mit einer Schiffsweite von 34 Fuß hatte er eine Großmastlänge von 88 Fuß angegeben. Die Raumtiefe dieser Schiffsgröße lag bei 13 ½ bis 14 ½ Fuß. Legen wir den größtmöglichen Wert zugrunde, bekommen wir eine Mastlänge von 97 Fuß, bei Annahme des kleinstmöglichen Werts auf eine Mastlänge von 95 Fuß. Das zweite Beispiel zeigt die Großmastlänge eines 130-Fuß-Schiffes. Dieses Schiff hatte eine Schiffsweite von 32 Fuß. Es kann eine Raumtiefe zwischen 13 und 14 Fuß angenommen werden. N. Witsen vermeldete eine Großmastlänge von 84 Fuß. Seinen Berechnungen zufolge bekämen wir eine Großmastlänge zwischen 90 und 92 Fuß. Der Großmast eines 150-Fuß-Kriegsschiffes mit einer Schiffsweite von 40 Fuß bekam nach C.van Yk eine Länge von 94 Fuß. Der Großmast eines 165-Fuß-Kriegsschiffes mit einer Schiffsweite von 43 Fuß bekam lauf Besteck eine Länge von 88 Fuß. Der Umfang wurde mit 25 Palm (760 mm im Durchmesser) angegeben. Jacobus Robyn wollte die Länge des Großmastes wie folgt festlegen: Länge = (Schiffsweite + Raumtiefe) x 2. Auch hier bediente sich Robyn bei den von N. Witsen gemachten Aussagen. Wie wir gesehen haben, hatte ein jeder Schiffbauer seine eigenen Einsichten und handelte auch bei der Dimensionierung der wichtigsten Rundhölzer, nämlich dem Großmast, so wie er es gelernt hatte.
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